Circular villages

Seltsamerweise bilden in einem Rundlingsdorf alle Häuser einen Kreis, dessen Zentrum mit den Giebeln zugewandt. Warum? Weiß man nicht so genau; aber der Urspung, so wohnen, leben und arbeiten zu wollen, war wohl slawisch und sehr in Mode vor achthundert Jahren. Die Dörfer liegen im Allgemeinen an der Grenze zwischen Geest (trockenere Ackerflächen) und Marsch (feuchtes Weideland), was Sie in Satemin ganz gut bemerken können. Richtung Reetze und Güstritz findet sich eine trockene, offene Landschaft mit Hecken und viel Getreideanbau, während im Rücken der Häuser die Hofwiesen liegen, die für Getreideanbau zu feucht sind und als Weideflächen z.T. noch dienen.

Hallenhäuser

In einem niedersächsischen Hallenhaus (siehe Bild oben) fand die ganze Familie Platz, ggf. mit Gesinde und Vieh. Man unterscheidet Zwei-, Drei- und Vierständerhäuser, erkennbar an den äußeren Grundpfeilerhöhen. Der Giebel eines Hallenhauses weist immer ein engeres Fachwerk auf und besitzt einen Spruchbalken. Während anderswo in Niedersachsen meist Pferdefiguren die Firstspitze schmücken, hat das wendländische Hallenhaus den hier so genannten “Wendenknüppel”, einen senkrechten Pfahl.

 Drinnen findet sich vorne die große Diele, in der man arbeitete, feierte, vor allem aber Getreide drosch, dessen Stroh man nach oben unter den mächtigen Giebel hub, wo es lagerte. Links und rechts der Diele fanden sich die Stallungen, deren Reste noch überall sichtbar sind; wenn die Bewohner indes noch lange Viehhaltung betrieben haben, findet sich hinterm Haus meist ein Stallgebäude aus den zwanziger Jahren.

Hinter der Diele befand sich früher die offene Küche mit dem Herd, was man heute nur noch im Museum findet. Über dem Herd befand sich die Räucherkammer, die als Raum in manchen Gebäuden noch vorhanden sein mag. Hinter dem Herd wiederum gab es, abgetrennt, die gute Stube (Dönz), Kammern und Butzen für die Menschen.

Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie auch im Markthof noch die Reste dieses alten Bauerhauses finden.